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Gesundheid

Nasenspray

Nasenspraynutzung – Tipps für gesunde Schleimhäute

Bei Schnupfen und Erkältung ist Nasenspray die Rettung. Leider machen abschwellende Nasensprays auch abhängig. Wie gefährlich sind Nasensprays, wie werden sie richtig angewendet und was kann man gegen eine Abhängigkeit tun?

Die Schleimhäute in unserer Nase erledigen einen wichtigen Job: Sie wärmen die eingeatmete Luft, befeuchten sie und filtern Schmutzpartikel heraus. Bei einem Schnupfen jedoch, sind unsere Nasenschleimhäute von Bakterien oder Viren befallen. Sie schwellen an und produzieren vermehrt Schleim wodurch die Nase verstopft. Dann hilft nur noch ein Nasenspray, damit die Schleimhäute wieder abschwellen.

Abschwellende Wirkung

„Abschwellende Nasensprays enthalten Xylometazolin- Hydrochlorid“ erklärt Dr. Bernhard Junge-Hülsing, Facharzt für HNO-Heilkunde aus Starnberg. Dieser Stoff verengt die Blutgefäße, wodurch die Blutzufuhr verringert wird, die Nasenschleimhäute abschwellen und der Anwender wieder frei atmen.

Nebenwirkungen

Leider hat Xylometazolin-Hydrochlorid auch viele Nebenwirkungen.

“Wenn man dauerhaft Nasenspray verwendet, dann trocknen die Nasenschleimhäute aus, weil sie sich in einem Dauerzustand des Zusammengezogen-Seins befinden.”

Dr. Bernhard Junge-Hülsing, Facharzt für HNO-Heilkunde aus Starnberg

Bei ein bis zehn Prozent der Fälle führt der Arzneistoff nach Abklingen seiner Wirkung zu einer verstärkten Schleimhautschwellung und bewirkt somit genau das Gegenteil und macht dadurch abhängig. Denn bei geschwollenen Schleimhäuten greifen wir wieder zum Nasenspray.

Nasensprayentzug

“Grundsätzlich sollten Sie ein Nasenspray nicht länger als 7-10 Tage verwenden.”

Dr. Bernhard Junge-Hülsing, Facharzt für HNO-Heilkunde aus Starnberg

Der HNO-Arzt empfiehlt eine absteigende Dosierung. Verwenden Sie drei Tage lang das Spray dreimal am Tag. Danach wird die Anwendung drei Tage lang auf zweimal heruntergefahren. Und an den letzten drei Tage nehmen Sie das Spray nur abends. Diese zeitliche Begrenzung ist sehr wichtig. Sie sollten sich die Anwendung von Nasenspray im Kalender notieren und sich selbst daran erinnern, es abzusetzen.

Viele Betroffene müssen sich nach einer Behandlung mit Nasenspray einige Tage mit verstopfter Nase und mühsamer Atmung abfinden. Nach 1-2 Tagen sollten diese Nachwirkungen aber weg sein.

Die richtige Anwendung

Dr. Junge-Hülsing empfiehlt, statt “normalem” Nasenspray das Nasenspray für Kinder zu verwenden. In einem Spray für Erwachsene steckt 0,1 Prozent Xylometazolin-Hydrochlorid.

Kindernasenspray hat nur 0,05 Prozent und Nasentropfen für Säuglinge haben nur 0,025 Prozent Xylometazolin-Hydrochlorid. Von der Konzentration her reicht ein Kindernasenspray aus, um die gewünschte Wirkung zu erzielen und die Nebenwirkungen damit möglichst gering zu halten.

“Grundsätzlich gilt bei Nasenspray: So wenig wie möglich und so viel wie nötig.”

Dr. Bernhard Junge-Hülsing, Facharzt für HNO-Heilkunde aus Starnberg

Zudem können Sie Ihre Nase und auch Ihre Schleimhäute schonen, wenn Sie nicht direkt auf die Nasenscheidewand sprühen. Setzen Sie stattdessen das Nasenspray so an, dass Sie in Richtung des inneren Augenwinkels derselben Seite sprühen. Die Flasche sollte ca. 10 Grad nach außen gekippt sein. Laut Dr. Junge-Hülsing wirkt das Spray so am besten.

Cortisonhaltige Nasensprays

Übrigens: Bei Allergie oder chronischen Infekten wird Ihnen meist ein cortisonhaltiges Nasenspray verschrieben. Diese enthalten kein Xylometazolin-Hydrochlorid. Laut Dr. Junge-Hülsing kann man diese Sprays deshalb auch dauerhaft einmal am Tag anwenden. Leider trocknen auch diese Sprays die Nasenschleimhaut aus. Deshalb macht es Sinn die Nase zusätzlich mit Panthenol, Sesamöl, Hyaluronsäure oder Salzwasser zu pflegen.

Meerwasser Nasenspray

Grundsätzlich ist auch eine alternative Behandlung mit Meerwasser Nasenspray möglich, bei der es zu keiner der genannten Nebenwirkungen kommen kann.